Mona und Rica Bard

Klavierduos sind die Eislaufpärchen der Klassik: Die Formation steht für perfekte musikalische Übereinstimmung bis in die kleinste Fingerspitze, und es ist kein Zufall, dass viele der bekanntesten Duos Geschwister sind, mitunter sogar eineiige Zwillinge. Letzteres sind die temperamentvollen Schwestern Mona und Rica Bard nun ganz offensichtlich nicht - die eine blond, die andere dunkel - aber ihr traumwandlerisches Zusammenspiel hat schon so manchen Rezensenten zu Lobeshymnen hingerissen.

Mona und Rica Bard setzten sich bereits in ihrem Elternhaus gemeinsam an den Flügel und spielen seither zusammen als Klavierduo, vierhändig sowohl an einem als auch an zwei Klavieren. Sie absolvierten ihr Studium bei dem Duo Hans-Peter und Volker Stenzl und erhielten zusätzlich wichtige künstlerische Impulse durch das Duo Yaara Tal/Andreas Groethuysen sowie durch Katia Labèque, Leonard Hokanson und Alfons Kontarsky. Nationale und internationale Preise und Auszeichnungen, Konzertverpflichtungen in Europa, Asien und den USA, renommierte Festspielorte und Einladungen namhafter Orchester sowie zahlreiche Rundfunk-und Fernsehaufnahmen belegen, dass das Duo technische Brillanz und mitreißendes Temperament mit sensibler künstlerischer Aussage zu verbinden weiß.

Zu ihren musikalischen Partnern zählen u.a. die Schlagzeuger der Berliner Philharmoniker, der chinesische Perkussionist Li Biao, KrausFrink Percussion, der JazzPianist und Komponist Uri Caine, sowie Ariane Matiakh und Yannick Nézet-Séguin am Dirigentenpult. Unter dem Titel PAS DE DEUX erschien 2012 die von der internationalen Presse umjubelte DebütCD von Mona & Rica Bard mit französischer Musik für Klavierduo (audite). 2015 folgte das zweite Album des Duos mit den Konzerten für zwei Klaviere und Orchester von Poulenc und Françaix, zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Ariane Matiakh (Capriccio), 2020 erschien eine CD mit Werken für 2 Klaviere von Max Bruch, die während eines Max-Bruch-Jubiläumskonzertes entstand und auf den Tag genau zum 100. Todestag des Komponisten am 02. Oktober 2020 beim Label Capriccio in Co-Produktion mit Deutschlandfunk Kultur erschien.

Foto © Uwe Arens

Max Bruch Konzert für 2 Klaviere mit der Staatskapelle Halle

Max Bruch Konzert für 2 Klaviere mit der Staatskapelle Halle

Souverän und bravourös meistern das Klavierduo Mona & Rica Bard und die Dirigentin Ariane Matiakh gemeinsam mit der Staatskapelle Halle die besonderen Herausforderungen des selten aufgeführten Werkes. Der Komponist willigte in einer prekären finanziellen Lage ein, als Auftragswerk ein Konzert für zwei Klaviere und Orchester zu schreiben. Wie schnell er das Geld benötigte, zeigt auch, dass er nicht etwa eine neue Komposition verfasste, sondern kurzerhand seine Orchestersuite mit obligater Orgel, die jedoch nach ihrer Fertigstellung vorerst in der Schublade verschwand, für die gewünschte Besetzung arrangierte. Trotz aller Herausforderungen, die das Doppelkonzert dergestalt an die ausführenden Musiker stellt, hat es durchaus auch hörbare Vorzüge gegenüber der Originalversion, denn sobald das beschwingte Thema des Allegro molto vivace erklingt, stellen die Flügel durch ihre wendigere und artikuliertere Spielweise die behäbige Orgel klar in den Schatten.

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