20.06.2022

Zahlreiche Höhepunkte beim Tbilisi Piano Fest

Georgiens Hauptstadt war zehn Tage lang im Klavierrausch: Das von Dudana Mazmanishvili gegründete und von C. Bechstein partnerschaftlich begleitete Tbilisi Piano Fest begeisterte das georgische Publikum. Internationale und einheimische Pianistinnen und Pianisten gaben Konzerte im wunderschönen Saal der Staatsbibliothek und im Großen Saal des Nationalen Konservatoriums sowie Meisterkurse im Nationalen Jugend-Palast. Höhepunkte bildeten zwei Open-Air-Konzerte mit dem Georgischen Phiharmonischen Orchester unter Moritz Gnann mit Dudana Mazmanishvili und Cyprien Katsaris als Solisten.

Der Maria-Canals-Gewinner Sandro Gegechkori eröffnete als Einspringer das Festival in seiner Heimat. Jerome Rose gab einen Meisterkurs und gestaltete mit dem bekannten georgischen Pianisten und Fernsehmoderator David Aldiashvili ein gemeinsames Konzert. Große Abende gab es im Konservatorium von Konstantin Lifschitz sowie von Alexei Volodin und Edith Peña. Lifschitz triumphierte derart mit Bachs Goldberg-Variationen, dass die Georgier noch Tage später davon sprachen. Stehender Applaus und Beifallsstürme auch für Severin von Eckardstein, der in seinem außerordentlichen Recital u.a. seine eigene Transkription von „Tod und Verklärung“ von Richard Strauss mit Beethovens letzter Sonate kombinierte.

Etsuko Hirose begeisterte in der Staatsbibliothek mit Werken von Weber, Liszt, Turina, De Falla, Moszkowski und Chopin. Jeffrey Swann erläuterte ebendort anhand von Beethovens Waldstein-Sonate und Schuberts großer B-Dur-Sonate klingend die unterschiedlichen Zeitauffassungen der beiden Komponisten. Bechstein-Bruckner-Preisträgerin Irma Gigani ließ sich nach ihrem wunderbaren Konzert im Großen Saal des Konservatoriums von halb Tiflis gratulieren. Und Festival-Intendantin Dudana Mazmanishvili ließ die Herzen mit ihrem feinen Mozart-Spiel so hochschlagen, dass sie nach dem Open-Air-Konzert vor dem Palast der Staatspräsidentin mit einem ganzen Blumenmeer bedacht wurde! Ebendort sorgte Cyprien Katsaris mit seiner ausgefeilten Interpretation von Beethovens drittem Klavierkonzert gemeinsam mit Moritz Gnann und dem Georgischen Philharmonischen Orchester für den finalen Höhepunkt des Festivals. Die Vorfreude aufs nächste Jahr ist schon jetzt geweckt!