Chilly Gonzales, Igor Levit, Malakoff Kowalski, Johanna Summer – ein echtes Starensemble trat gestern beim Benefizkonzert für die Ukraine im Orania Berlin auf und lustwandelte wunderbar von Klassik über Jazz bis hin zu Pop in allen Musikstilen. C. Bechstein war Partner des Events, das von Cologne Cares veranstaltet worden war.
Chilly selbst eröffnete am C. Bechstein Klavier und scherzte gleich, dass er gespannt gewesen sei, wie ein Publikum aussieht, das bereit ist, 165 Euro für eine Konzertkarte zu zahlen. Und er wies anschließend darauf hin, dass er deshalb gerne für Cologne Cares auftreten würde, weil er sich selbst davon überzeugt habe, dass jeder Cent bei den Hilfebedürftigen ankäme.
Rund 100 Musikliebende genossen in der fünften Etage mit Blick über Kreuzberg die Wohnzimmeratmosphäre, die das Benefiz- quasi zum Hauskonzert machte. Igor Levit hatte sein Programm dem intimen Rahmen angepasst und demonstrierte in zwei von Mendelssohns „Liedern ohne Worte“, zwei Brahms-Intermezzi und einem Schubert Impromptu eindrucksvoll, dass ein großer Pianist auch auf einem nur 124 cm hohen Bechstein-Klavier ausdrucksvoll und mit vielen Farben musizieren kann.
Johanna Summer – bekannt durch ihre Jazz-Verarbeitungen klassischer Werke – spielte gelungen mit klassischen Themen, bevor sie Malakoff Kowalski bei dessen „Songs With Words“ einfühlsam begleitete. So gab Malakoff – später auch gemeinsam mit Chilly – Kostproben aus seinem neuen Sony-Album zum Besten, das er heute Abend mit derselben Starbesetzung komplett in der bereits fast ausverkauften Berliner Philharmonie vorstellen wird.
Dass Chilly Gonzales nicht nur ein genialer Komponist und Entertainer, sondern auch ein höchstbegabter Spendensammler ist, zeigte sich im Zugabenteil, bei dem man sich für eine Spende im dreistelligen Eurobereich einen Komponisten wünschen konnten. Zur besonderen Freude von Kristina Koch und Mowafaq Abdulmuati, die Cologne Cares gegründet, das Konzert im Orania organisiert und an diesem Abend Spenden für Krankenhäuser in der Ukraine gesammelt haben. Eine spontane Improvisation über den alten Beatles-Klassiker „Here Comes The Sun“ verschaffte dem Benefizkonzert einen heiteren Ausklang. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!
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