Das zweite Konzert der Reihe „Professoren und ihre Meisterschüler“ ist nicht nur ein Highlight für Liebhaber der historischen Aufführungspraxis: Prof. Gerrit Zitterbart und Carl Bechstein Stipendiat Cunmo Yin, Preisträger der Arthur Rubinstein Competition, spielen Werke von Mozart, Beethoven, Schubert und Brahms auf fünf verschiedenen historischen Instrumenten der stiftungseigenen Sammlung von Anton Walter (1780), Louis Dulcken (1798), Matthias Müller (1810), Baptist Streicher (1834) und Joseph Schneider (1850). Vor dem Konzert finden für die Konzertbesucher Führungen durch die Sammlung historischer Instrumente statt (Voranmeldung an info@carl-bechstein-stiftung.de).
Gerrit Zitterbart (1952 in Göttingen geboren) wurde in Hannover, Salzburg, Freiburg und Bonn von Erika Haase, Karl Engel, Lajos Rovatkay, Hans Leygraf, Carl Seemann und Stefan Askenase ausgebildet. Am Beginn seiner Konzerttätigkeit standen internationale Wettbewerbserfolge in der Schweiz (Zürich, Genf), in Belgien, Frankreich (Colmar, Bordeaux), Italien (Florenz) und Deutschland (Hannover, Bonn). Gerrit Zitterbart hat sich in seiner Laufbahn als Solist und Kammermusiker (u.a. 41 Jahre im Abegg Trio) in fast 4.000 Konzerten in 50 Ländern profilieren können. Sein umfangreiches Repertoire ist auf über 75 LPs und CDs (mit Klavierkonzerten, Solowerken, Kammermusik und Lied) dokumentiert – auf modernen und historischen Flügeln gleichermaßen. Der Pianist leitete von 1981 bis 2022 eine Klavierklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, seit 1983 als Professor. Hier studierten bei ihm junge Talente aus Deutschland, Dänemark, Polen, Rumänien, Bulgarien, Litauen, Russland, Georgien, Israel, Japan, Korea, China, Kanada und den USA. Seine Studierenden aus der Hochschule Hannover und aus Masterclasses waren bei bedeutenden internationalen Wettbewerben u.a. in Paris, Moskau (Tschaikowsky), Genf, Grosseto (Scriabin), Rom, Granada, Valencia (Iturbi), Bergen (Grieg), Dortmund (Schubert), Berlin (Mendelssohn), Bonn (Beethoven) und Tel Aviv (Rubinstein) erfolgreich.
Cunmo Yin wurde 1993 in China geboren. Er bekam mit 9 Jahren seinen ersten Klavierunterricht und gab schon nach wenigen Monaten sein erstes Konzert. In den Jahren 2014 – 2022 studierte Cunmo Yin in der Klasse von Prof. Gerrit Zitterbart an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und schloß das Studium mit dem Konzertexamen ab. Er besuchte Meisterkurse u.a. bei Andrea Bonnata, Jerome Rose, Matti Raekallio, Lilya Zilberstein und Pavel Gililov. Cunmo Yin spielte bereits mit 14 Jahren eine CD mit allen transzendenten Etüden von Franz Liszt ein, 2009 gewann er als jüngster Teilnehmer den zweiten Preis im Shanghai Piano Competition, 2018 wurde ihm beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb Berlin der Preis des Bundespräsidenten verliehen, in Grosseto/Italien erhielt er 2018 beim Scriabin-Wettbewerb den 1. Preis und den Publikumspreis. 2019 wurde Cunmo Yin mit dem Arturo Benedetti Michelangeli-Preis beim Internationalen Wettbewerb in Eppan/Italien ausgezeichnet, im Dezember 2019 gewann er den 1. Preis und den Kammermusikpreis beim Internationalen Telekom-Beethoven-Wettbewerb Bonn, 2021 erhielt er ein Bechstein-Stipendium. Im Mai 2021 wurde Cunmo Yin bei der Arthur Rubinstein Piano Master Competition in Tel Aviv mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Cunmo gab zahlreiche Soloabende in Europa, den USA und Asien. In China spielte er in den bekanntesten Konzerthallen wie der Nationaloper in Peking, in Deutschland trat er u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg auf, im Gewandhaus Leipzig, dem Konzerthaus Berlin, dem Herkulessaal München, der Liederhalle Stuttgart. Im Oktober 2022 war sein Debut in der Carnegie Hall New York. Musikalische Partner waren Orchester wie das Beijing Symphony Orchestra, das Shanghai Symphony Orchestra, das Konzerthaus-Orchester Berlin, die Klassische Philharmonie Bonn, die Lüneburger Sinfoniker, das Israel Philharmonic Orchestra.
Programm
Gerrit Zitterbart
Wolfgang Amadeus Mozart: Marsch F-Dur KV 33b (1764) Anton Walter, 1780
Wofgang Amadeus Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 (1785) Louis Dulcken, 1784
Ludwig van Beethoven: Sonate c-Moll op.13 (1798) Matthias Müller, 1810
Franz Schubert: Impromptu Es-Dur op.90,2 (1827), Impromptu Ges-Dur op.90,3 (1827) Ungarische Melodie (1824) Baptist Streicher, 1834
Cunmo Yin
Johannes Brahms: Sonate f-Moll op.5 (1853) Joseph Schneider, 1850
Fotos © privat (Zitterbart) und Dan Hannen (Yin)