Lambert

Solokonzert in der C. Bechstein VielHarmonie Seifhennersdorf

Uhr

Lambert

C. Bechstein VielHarmonie Seifhennersdorf

 

Lambert ist derzeit der geheimnisvolle Star der europäischen Neo-Klassik-Szene. Da er seinen realen Namen in Bedeutungslosigkeit verschwinden ließ und seit 2014 seine omnipräsente, sardische Stiermaske bei Auftritten trägt, haftet ihm ein mystisches Flair an. Vor seiner jetzigen Karriere war er ein Improvisateur in der Tradition Bill Evans, ein Jazzer durch und durch.

Bei aktuellen Auftritten spielt er melodisches, klar und minimalistisch gehaltenes Klavier genau in dem Stil, der ihm seinen heutigen Namen gab. Das aufmerksame Publikum kann die alten Geister in Passagen selbstbewusster Improvisation erkennen, sonst ist der Jazzmusiker tief in ihm begraben.

Die Liebe zur Musik begann in einem anderen Leben, unter einem anderen Namen. Als Lambert als 12-Jähriger in Hamburg gegen seinen klassischen Klavierunterricht rebellierte und stattdessen in die verwahrloste Wohnung eines neuen Musiklehrers geschickt wurde. „Er hatte eine kleine Bude, die ganz der Jazzmusik gewidmet war“, erinnert sich Lambert, „und ich hatte das Gefühl, dass sich dahinter eine Szene verbarg, die ich noch nicht verstand, ein geheimer Club mit geheimen Wissen, das es zu entdecken galt.“

Mit 17 Jahren war Bill Evans das Vorbild, er hörte ihn wie besessen und gleichzeitig lernte er zu rauchen und Rotwein zu trinken. „Ich hatte ein bestimmtes Bild vom Jazz-Lebensstil“, so Lambert, „und ich war der festen Überzeugung, dass dieses Leben irgendwo da draußen existieren muss. Ich war mir ganz sicher, dass ich eines Tages als Jazzmusiker auf Tournee gehen und meinen eigenen unverwechselbaren Stil haben werde.“

Lamberts Studium am Amsterdamer Konservatorium war zu großen Teilen desillusionierend, die Professoren verstanden ihn nicht. Als er 2008 ins bohème Berlin zog, war die dortige Improvisationsszene ebenso ablehnend gegenüber dem jungen Pianisten, der die klangliche Schönheit von Bill Evans und die melodischen Ausflüge von Brad Mehldau und Keith Jarrett schätzte. Schließlich verärgerte ein wilder Auftritt die spießigen Bandkollegen, die ihn kurzerhand entließen. Das war der Wendepunkt. „Ich war in Berlin verloren“, sagt er wehmütig. „Ich musste zu einem anderen Künstler werden. Das war Lambert. Die Maske hat etwas mit meiner Vorgeschichte zu tun, ich brauche diesen Charakter, um mich neu zu erfinden.“

Diese neue Kreation, die Rock- und Pop eines geheimen Alter Egos in klassische Konzertsäle brachte, war ein unmittelbarer Erfolg. Lambert war aus dem vom Jazz geschundenen Jungen zu einem neuen Künstler geworden. „Als ich begann Lambert zu sein, war mir mein Jazz-Hintergrund peinlich“, sagt er. „Das erste Album, Lambert [2014], wurde sehr schnell in der neo-klassischen Musikszene gefeiert. Es hat einen sehr klassischeren Ansatz und ich bekam großartige Kritiken. Geheim hielt ich jedoch, dass ich mich immer noch als Jazzmusiker identifizierte.“

Unter der Maske kann Lambert jeder sein. Befreit begann er, sich zwischen den musikalischen Welten zu bewegen. False (2020) und die Stimming x Lambert-Kollaboration Positive (2021), die Improvisation mit elektronischer Musik verbindet, gaben immer größere Einblicke in seine geheime musikalische Identität.

Besonders live werden dem Zuhörer neue Zugangsmöglichkeiten zu der Musik des Hamburger Pianisten geboten, denn seine Miniaturen verlangen Zeit, Muße, Geduld und Konzentration und mit kurzen Kommentaren des Künstlers selbst gelingt es, dass sich das Publikum ganz in Lamberts Klänge hineinfallen lässt.

Karten im Vorverkauf (ab 20.03.2023) bei
Carl's Musik-Café, Nordstraße 15, 02782 Seifhennersdorf
Lotto Kaiser, Rumburger Str. 21, 02782 Seifhennersdorf
Buchhandlung Fiedler & Co, Schillerstraße 4, 02727 Ebersbach-Neugersdorf
CD-Studio Zittau, Markt 13, 02763 Zittau

oder online bei reservix

C. Bechstein VielHarmonie an der Mandau
Nordstraße 15
02782 Seifhennersdorf