25.11.2025

Robert Neumann gewinnt Internationalen Deutschen Pianistenpreis

In einem spannenden Finale setzte sich der junge Musiker in der Kronberg Academy durch.

Robert Neumann heißt der große Gewinner des 14. Internationalen Deutschen Pianistenpreis. In einem spannenden Finale setzte sich der junge Musiker in der Kronberg Academy gegen den ukrainischen Pianisten Roman Fediurko durch und gewann nicht nur die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung, sondern auch noch den mit 3.000 Euro dotierten Schott-Publikumspreis.

Erneut fand dieses Pianistentreffen auf einem außergewöhnlich hohen Niveau statt. Roman Fediurko, Uladzislau Khandohi, Evgeny Konnov, Stanislav Korchagin, Philipp Lynov und Robert Neumann waren nach einer Videovorauswahl für den Wettbewerb nominiert worden. Und bereits in den ersten Runden hatte die Jury aufgrund der großen Qualitäten der Nominierten schwere Entscheidungen zu treffen. Die Jury bestand aus Dr. Lukas Beck (Künstlicher Direktor des Klavier-Festival Ruhr), dem Dirigenten Juri Gilbo sowie den Pianisten Prof. Bernd Goetzke, Vorjahesgewinnerin Magdalene Ho, Prof Wolfgang Manz, Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy (Vorsitz) und Haiou Zhang.

Roman Fediurko, der in diesem Jahr bereits den Bechstein-Bruckner-Wettbewerb Österreich gewonnen hatte, und Robert Neumann, erreichten das Finale, das aus zwei Teilen bestand, einem 45-minütigen Recital im Carl Bechstein Saal und dem Grand-Prix-Konzert am Abend mit der Philharmonia Frankfurt unter Juri Gilbo im Casals Forum. Beide Pianisten sind vom musikalischen Charakter her gar nicht so verschieden, spielen mit Herz und Hirn, also durchaus emotional, aber jederzeit auch klar in der Struktur und sehr detailbetont. Sie zeigten zudem bereits im Solo-Teil, dass sie aus dem C. Bechstein Konzertflügel D 282 wundervolle Farben hervorzaubern können, Fediurko anhand von Skrjabins zweiter Sonate, Albéniz „Triana“ und der dritten Sonate von Chopin. Neumann glänzte mit Ravels Sonatine fis-Moll und vor allem mit den Chopin-Etüden op. 25, die er ungemein fantasievoll und sehr frei, wie ein Zyklus von Charakterstücken, interpretierte.

Den Abend eröffnete Roman Fediurko – Student von Milana Chernyavska an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz – mit einer brillanten und sehr kraftvollen Deutung von Griegs a-Moll-Konzert, bevor sich Neumann Liszts eher selten gespieltem zweitem Klavierkonzert widmete, das der Student von Eldar Nebolsin (Musikhochschule Hanns Eisler Berlin) mit weiter Dynamik, mitreißender Virtuosität und gleichzeitig höchst differenziert interpretierte.

Herzlichen Glückwunsch an die beiden Finalisten sowie herzlichen Dank an Maryam Maleki und ihrem Team für die gelungene Organisation dieses hochkarätigen Wettbewerbs, dessen Finale auch nachträglich noch im Internet nachzuverfolgen ist!

Fotos © IDPP-IPF/Giang Nguyen

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