Robert Fuchs war ein spätromantischer österreichischer Komponist, über seine Sonate für Cello und Klavier op. 29 hat der 14 Jahre ältere Johannes Brahms geäußert: „Ich glaube, es ist sein bestes Werk.“ Im Weiteren schreibt er über Fuchs: „So fein und so gewandt, so reizvoll erfunden ist alles, man hat immer seine Freude daran.“ Die Fantasiestücke von Robert Schumann könnte man mit diesen Worten genauso passend charakterisieren.
Zwischen dem Entstehen der Cellosonate von Debussy und den Impressions der niederländischen Komponistin Henriëtte Bosmans liegen 11 Jahre. Bosmans komponierte, wie Debussy, ein dreisätziges Werk mit französischen Titeln für die einzelnen Sätze und gestaltet einen ähnlichen Aufbau: ein einleitender Satz (Prologue bei Debussy, Cortège bei Bosmans), ein virtuoser Schlusssatz und ein stark kontrastierender Mittelsatz. Bosmans war Konzertpianistin und Komponistin mit einer lebendigen und packenden Tonsprache sowie einer großen Affinität zum Violoncello. Ihr Vater war Solocellist im Concertgebouw Orchester, die Cellistin Frieda Belinfante ihre Lebenspartnerin in den Jahren 1922 – 1929. Während der deutschen Besatzung in den Niederlanden erhielt sie ein Berufsverbot, da ihre Mutter, die Pianistin Sara Benedicts, Jüdin war. Nach Ende des Krieges blieben Henriëtte Bosmans nur noch wenige produktive Jahre bis zu ihrem Tod.
Programm
Robert Fuchs (1847–1927): Sonate op. 29 – für Violoncello und Klavier
Robert Schumann (1810–1856): Fantasiestücke op. 73 – für Klavier und Violoncello
Henriëtte Bosmans (1895–1952): Impressions – pour Violoncelle avec accompagnement de Piano
Claude Debussy (1862–1918): Sonate d-Moll – für Violoncello und Klavier
Mitwirkende
Clara Schmidek wurde 2004 in Berlin geboren und spielt seit dem 5. Lebensjahr Cello. Ihre erste Lehrerin war Stefanie John. Von 2014 bis 2023 war sie Schülerin von Zoé Cartier am Musikgymnasium „Carl Philipp Emanuel Bach“ in Berlin. Sie war Mitglied des Amida Streichtrios, welches beim WESPE-Wettbewerb in Freiburg i. Breisgau den Sonderpreis in der Kategorie „Beste Interpretation eines Werks der Klassischen Moderne“ sowie den Ensemble-Preis erhielt. Beim 12. Internationalen Jan-Vychytil-Cellowettbewerb in Prag erhielt sie im Jahr 2018 einen 1. Preis, beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie Cello solo 2019 einen 2. Preis sowie 2022 eine 1. Preis. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin bei Prof. Stephan Forck.
Markus Schlemmer war Schüler von Fritz Emonts, dem Autor der im Schott Verlag erschienen „Europäischen Klavierschule“. Das von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderte Studium begann er bei Detlef Kraus in Essen und schloss es mit dem Konzertexamen in Hannover ab. Dort studierte er bei dem renommierten Klavierpädagogen Karl – Heinz Kämmerling. Nach erfolgreicher Teilnahme am Deutschen Musikwettbewerb nahm er zweimal an der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler teil. Als Klavierbegleiter war er tätig für die Kammeroper Schloß Rheinsberg und das Schleswig-Holstein Musik Festival. Gemeinsam mit der Mezzosopranistin Michaela Schuster veröffentlichte er bei „OEHMS CLASSIC“ die CD „Morgen!“. Diese Aufnahme war in der Bestenliste Preis der Deutschen Schallplattenkritik, erhielt einen Editor’s Choice (Gramophone) und wurde in der der Zeitschrift Opernwelt als CD des Monats vorgestellt. In Berlin unterrichtet Markus Schlemmer an der Schostakowitsch Musikschule und am Musikgymnasium Carl Phillip Emanuel Bach.
Foto (Henriëtte Bosmans) © Jacob Merkelbach (1917)
.
Tickets kaufen