Selim Mazari

Die goldene – aber nicht protzige – Klangfarbe der Bechstein-Flügel hat mich bezaubert, deren ausgesprochen sanglicher Ton besonders lange hält. Das war eine Liebe auf den ersten „Tastendruck“.

Sélim Mazari

Sélim Mazaris souveränes und majestätisches Spiel, mit einer perfekten Beherrschung der Kunst der Akustik, würde die Türen der Träume öffnen, so der Journalist Alain Lompech nach einer Aufführung der Images von Debussy (Paris, Fondation Vuitton, Juni 2018). Der junge französische Pianist gilt bereits als einer der besten Solisten seiner Generation.

1992 in Garenne-Colombes, einem Vorort von Paris, geboren, begann Sélim Mazari im Alter von 5 Jahren bei einer Nachbarin seiner Eltern, Suzel Ginisty, einer Schülerin der großen Pianistin Brigitte Engerer, mit dem Klavierspiel. Er machte so große Fortschritte, dass er 2004, im Alter von nur 11 Jahren, am Konservatorium aufgenommen wurde, um bei Pierre Reach zu studieren. 2003 nahm er an einer Musikakademie in Nizza teil, wo er Brigitte Engerer kennenlernte. Die virtuose Lehrerin inspiriert und beeinflusst ihn so sehr, dass er beschloss, sein Studium bei ihr fortzusetzen. Er wurde einstimmig in ihre Klasse am Conservatoire Supérieur de Paris aufgenommen, wo er sich unter ihrer Anleitung bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 2012 weiterentwickelte. Er setzte seine Studien bei Claire Desert sowie bei Rena Shereshevskaya, Michel Dalberto und Jean-Claude Pennetier an der Akademie in Villecroze fort. Nach seinem Abschluss am Conservatoire verließ er Frankreich und ging nach London, um am Royal College zu studieren, wo er mit Dmitri Alexeev zu arbeiten beginnt. In London lernt er Avedis Kouyoumdjian kennen, den renommierten Lehrer und Freund von Brigitte Engerer, Schüler von Dieter Weber und Stanislav Neuhaus, der sein Mentor wird und ihn einlädt, seine Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien zu vervollständigen. 2018 wurde er bei den "Victoires de la Musique Classique 2018" in der Kategorie der jungen Solo-Instrumentalisten nominiert.

Zu den Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit gehörten Debüts im Auditorium Radio France mit dem Violonisten Augustin Dumay und dem Diotima Quartett, Piano à Lyon mit dem Modigliani Quartett, Aix-en-Provence mit dem Hermès Quartett, Liederabende in La Roque d'Anthéron, im Opernhaus von Toulon (sowie vierhändig mit dem russischen Pianisten Adi Neuhaus), la Grange de Meslay, Radio-France/Montpellier, Chambord, Chopin à Bagatelle, Mougins, eine Tournee mit Raphaëlle Moreau u. a.
Seine erste Einspielung, Beethovens Variationen (für das Label MIRARE), die in Lyon aufgenommen und von Piano à Lyon produziert wurde, erschien im Januar 2020 anlässlich der Folles Journées in Nantes, die den 250.

Als brillanter Kammermusiker spielt er regelmäßig mit dem Pianisten Michel Dalberto, dem Cellisten Victor Julien-Lafferière, der Geigerin Raphaëlle Moreau, dem Modigliani- und dem Hermès-Quartett sowie der Flötistin Josephine Olech (Erster Preis des Nielsen-Wettbewerbs 2019 und Soloflötistin des Rotterdam Philharmonic Orchestra). Er hat auch mit den Cellisten Yo-Yo Ma und Henri Demarquette sowie mit dem Artemis Quartett zusammengearbeitet.

"Mir wurde nur Gutes über die Bechstein-Instrumente gesagt, bevor ich selber die Gelegenheit hatte, sie auszuprobieren. Was mir gesagt wurde, war nichts im Vergleich zu dem tiefen und entscheidenden Eindruck, den ich nach meinem ersten Rezital auf einem Konzertflügel erlebt habe. Die goldene – aber nicht protzige – Klangfarbe der Bechstein-Flügel hat mich bezaubert, deren ausgesprochen sanglicher Ton besonders lange hält. Das war eine Liebe auf den ersten „Tastendruck“ und die schöne Überraschung der letzten Jahre.  Für meine Aufnahme der Klavierkonzerte KV 414 und KV 449 von Mozart habe ich einen C. Bechstein Konzertflügel D 282 ausgewählt, und ich habe eine wunderbare Erinnerung daran!"

Fotos © Caroline Doutre, Christophe Gremiot