Als „Meister der Improvisationskunst“ wurde Laurens Patzlaff vom Deutschlandfunk nach dem Erscheinen seines Debütalbums „Reflections on Debussy“ im Jahr 2012 bezeichnet. Über sein zweites Soloalbum „The Sorcerer’s Apprentice“ (Der Zauberlehrling) schrieb Piano News 2015: „Patzlaff erweist sich hier selbst als ‚Zauberer‘ und ‚Meister‘, der im Unterschied zum ‚Lehrling‘ alle Tricks und Kniffe beherrscht“.
Die Klavier-Improvisation prägte schon in jungen Jahren das künstlerische Schaffen des 1981 nahe Stuttgart geborenen Pianisten. Neben dem klassischen Klavier-Repertoire pflegte er stets die fast vergessene Tradition der stilgebundenen, aber auch die der freien experimentellen Improvisation und den Jazz. Das Klavier als interdisziplinäres Instrument hat für ihn eine ebenso große Bedeutung wie eine umfassende ganzheitliche Sichtweise auf die Musik. Ein Vorbild für ihn ist deshalb neben dem Bildungsmusiker Robert Schumann und dem Jazzpianisten Oscar Peterson immer auch Leonard Bernstein gewesen, der eine Unterscheidung zwischen U-und E-Musik ablehnte mit dem Hinweis, dass lediglich die Qualität der Musik entscheidend sei.
Die musikalische Vielseitigkeit, die Laurens Patzlaff auszeichnet, schlug sich in den verschiedenen Studiengängen nieder, die er an den Musikhochschulen von Stuttgart und Madrid mit Auszeichnung abschloss. Bereits als Jugendlicher war Laurens Patzlaff als Kammermusiker aktiv, gründete ein eigenes Klaviertrio und spielte in mehreren Bands Klavier, Keyboard und Schlagzeug. Heute ist der mit vielen Preisen ausgezeichnete Pianist regelmäßiger Gast bei internationalen Musikfestivals in den USA, China, Australien und Südafrika.
Er trat als Solist im Wiener Musikverein und im Kennedy-Center in Washington D.C auf. Außerdem spielt er regelmäßig solo Improvisations-Klavierabende in vielen Ländern Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas. Er arbeitete u.a. mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester, dem Staatsorchester Stuttgart und der Neubrandenburger Philharmonie zusammen. Meisterkurse an über 30 Musikhochschulen und Universitäten weltweit runden sein Schaffen ab. Sein besonderes Anliegen gilt der Klavierimprovisation. Seit 2008 bildet sie den künstlerischen und pädagogischen Schwerpunkt seiner Arbeit. Er unterrichtete das Fach regelmäßig an den Musikhochschulen von Stuttgart, Trossingen, Freiburg im Breisgau und Frankfurt/Main.
2013 wurde er auf die deutschlandweit erste Professur für Angewandtes Klavierspiel an die Musikhochschule Lübeck berufen. Das Fach Angewandtes Klavierspiel versucht das Ideal des Universalpianisten, das im 19. Jahrhundert noch gängig war, wieder zu beleben, indem Improvisation, das Spielen von Kompositionen, aber auch Partitur-Spiel und Korrepetition in einem Unterricht zusammengeführt werden.
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