Jonathan Powell

"Ich habe schon immer gerne auf Bechstein-Instrumenten gespielt, sowohl auf den alten als auch auf den neuen. "

Jonathan Powell

 

Jonathan Powell gab sein London-Debüt im Purcell-Saal im Alter von 20 Jahren, widmete sich aber in den folgenden zehn Jahren vor allem der Komposition – seine Werke wurden vom Arditti Quartett, der London Sinfonietta und Nicolas Hodges aufgeführt – und der Musikwissenschaft. Seine Doktorarbeit befasst sich mit dem Einfluss Skrjabins. Danach studierte er bei Sulamita Aronovsky und verlegte seinen Fokus auf das Konzertieren. Es folgten eine Reihe von CD-Aufnahmen und internationalen Engagements.

Jonathan Powell ist ein leidenschaftlicher Anhänger der Musik der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, vor allem aus Russland und Osteuropa. Gleichzeitig ist er ein Verfechter der zeitgenössischen Musik und brachte Werke von Dufourt, Ambrosini, Finnissy und anderen zur Uraufführung. Sein Repertoire umfasst außerdem viel Standardwerke z.B. von Beethoven, Schubert, Chopin und Schumann. Im Jahr 2009 gab er die erste seiner zahlreichen Aufführungen der zehn Sonaten von Skrjabin. Im Jahr 2013 tourte er mit Messiaens „Vingt regards sur l’enfant Jésus” und Albeniz’ „Iberia”, während 2015 zahlreiche Aufführungen von Beethovens Hammerklaviersonate und Regers Bach-Variationen auf dem Programm standen. Jüngst führte er das gesamte Klavierwerk von Xenakis auf sowie 2017 die Sonate von Liszt, die Klavierstücke von Stockhausen und mehrere Aufführungen von Sorabjis „Opus clavicembalisticum”. Im Jahr 2018 gab er sechs Aufführungen von Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen.

Solokonzerte führten ihn zum Festival Radio France Montpellier, in die Elbphilharmonie, zu den Raritäten der Klaviermusik am Schloss vor Husum, zum Vredenburg Muziekcentrum in Utrecht, quer durch die USA, zu Musica Sacra in Maastricht, zur Reihe Fundación BBVA in Bilbao und zum Moskauer Konservatorium. In den letzten Jahren hat er für Radio France, Radio Netherlands, Deutschlandradio Kultur, die BBC und den Tschechischen Rundfunk aufgenommen. Er ist ein gefragter Künstler in der Jacqueline du Pré-Halle in Oxford, wo er jährlich drei Konzerte gibt, unterrichtet und Workshops für Studenten leitet. Seit der Gründung des Festivals Levoča (Slowakei) im Jahr 2007 ist er auch jedes Jahr beim Indian Summer in Levoča Festival als Rezitalist, Kammermusiker und Solist mit Orchester aufgetreten. Vor kurzem gab er Meisterkurse in Kattowitz, Brünn, Oxford, London, Dänemark, Seattle und Darmstadt. Im Mai 2020 gewann er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik für seine Einspielung von Sorabjis „Sequentia cyclica“.

"Ich habe schon immer gerne auf Bechstein-Klavieren gespielt, sowohl auf alten als auch auf neuen. Der erste Flügel, auf dem ich üben konnte, war ein alter Bechstein-Flügel, und etwa zu dieser Zeit (ich war etwa 14) begann ich meine lebenslange Bekanntschaft mit der Musik Skrjabins und begann, mich mit ihr zu beschäftigen. Sein Klavier war ein Bechstein (es befindet sich noch immer in seinem Hausmuseum in Moskau), und seine Musik auf dem entsprechenden Instrument aufzuführen, ist eine Offenbarungserfahrung". (2020)

Hans Winterberg: Klavierkonzert Nr. 1

Capriccio Hans Winterberg: Klavierkonzert Nr. 1

Jonathan Powell brennt für die Werke von Komponisten, die am Rande stehen. Noch mitten in der Pandemiezeit 2021 nahm er mit dem Radio-Sinfonieorchester Berlin das 1. Klavierkonzert des von den Nationalsozialisten verfolgten Hans Winterberg auf. Das 1948 entstandene Werk präsentiert sich in drei höchst dramatischen Sätzen, die das volle Klangspektrum von Klavier und Orchester fordern. Jonathan Powell versteht es, den Spannungsbogen dieses wirklich emotionalen Werks zu ziehen, ohne den Blick für Details zu verlieren und dabei mit dem Orchester gemeinsam zu agieren. So entsteht ein unvergleichliches und mitreißendes Hörerlebnis, das durch die Klangfülle des C. Bechstein D282 zum wahren Genuss wird.

Aufgnommen wurde das Album mit dem Radio-Sinfonieorchester unter der Leitung von Johannes Kalitzke im Juli 2021 im Haus des Rundfunks für das Label Capriccio.

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