Als Highlight des Chopin-Festivals, das jährlich bei dem idyllischen Anwesen von George Sand in Nohant-Vic stattfindet, begeisterte Leif Ove Andsnes am C. Bechstein D 282 Konzertflügel.
Das Programm bestand hauptsächlich aus Moll-Stücken: die erste Hälfte mit der Klaviersonate in a-Moll von Franz Schubert und sechs Marzukas (davon vier in Moll) von Frédéric Chopin; die zweite Hälfte mit zwei Fantasien - die c-Moll Fantasie von Wolfgang Amadeus Mozart, und die Fantasie op. 116 von Johannes Brahms.
Die Virtuosität Andsnes’ wurde nicht durch Schnelligkeit, sondern durch die disziplinierte makellose Gleichmäßigkeit und die Klarheit der Läufe deutlich; die emotionalen Nuancen der Marzukas stellte der berühmte Pianist nicht durch eine sentimentale Agogik, sondern eher durch die Vielfalt der Tonfarben dar. Das große Klangpotential des C. Bechstein Konzertflügels D 282 entfaltete Andsnes mit einem äußerst eleganten Anschlag.
Nach dem Beifallssturm des begeisterten Publikums vollendete der Pianist das großartige Konzert mit zwei lebhaften Zugaben von Antonín Dvořák und Edvard Grieg. Bei diesen zwei Stücken demonstrierte Leif Ove Andsnes eine etwas freie und leidenschaftliche Interpretation mit fließenden Phrasierungen und stärkerem dynamischen Kontrast.
Foto: © Lianyi Zhang
