19.01.2023

Aaron Pilsan brilliert bei der Eröffnung der neuen Reihe der C. Bechstein Klavierabende im Ehrbar Saal in Wien

Es war eine grandiose Premiere: Aaron Pilsan eröffnete die neue Reihe der C. Bechstein Klavierabende im traditionsreichen Ehrbar Saal in Wien und wurde vom total begeisterten Publikum zu vier langen Zugaben getragen.

Die neuen Scheinwerfer im frisch renovierten Ehrbar Saal strahlten mit dem Publikum um die Wette. Denn Aaron Pilsan vermochte es von Anfang an, die Besucherinnen und Besucher in den Bann zu schlagen. Zu Beginn überraschte er mit Schumanns melancholisch-kantabler Arabesque, die er zusätzlich ins Programm genommen hatte, weil sie 1839 in Wien komponiert worden war. Danach gab er eine charakterstarke Deutung von Schumanns „Carnaval“, in dem die Stimmungsschwankungen zwischen Eusebius und Florestan trefflich ausgespielt wurden. Bei Grünfelds beschwingter Konzertparaphrase „Soirée de Vienne“ und Liszts hochvirtuoser Rigoletto-Paraphrase demonstrierte Pilsan, wie schön er Mittelstimmern hervorheben, wie fein er klanglich differenzieren und wie mitreißend er musikalische Spannungsbögen aufbauen kann.

Im intimen Ehrbar Saal konnte Aaron Pilsan sein Konzert locker moderieren, ohne dafür die neue Verstärkeranlage zu brauchen. Und er erzählte, dass seine Zuneigung zur Musik von George Enescu wohl auch mit seinen rumänischen Wurzeln zu tun habe. In der dritten Suite von Enescu – mit dem wunderbaren Choral und den ausdrucksvollen Glockenklängen in den letzten beiden Sätzen – und in der ersten Zugabe, Enescus technisch ungemein anspruchsvoller Rumänischen Rhapsodie Nr. 1, wurde diese emotionale Verbindung so deutlich, dass das Publikum anschließend regelrecht tobte. Mit den weiteren drei Zugaben – jeweils Präludium und Fuge in C-Dur, c-Moll und Cis-Dur aus dem ersten Band von Bachs Wohltemperierten Klavier – machte der frühere Stipendiat der Carl Bechstein Stiftung die beste Werbung für seine eigene CD-Einspielung des Zyklus. Gratulation zu diesem wunderbaren Recital!

Die Reihe der C. Bechstein Klavierabende im Ehrbar Saal Wien wird fortgesetzt am 2. März um 19 Uhr: Sir András Schiff höchstpersönlich stellt seinen Protegé Itai Navon vor. Am 11. Mai spielt Haiou Zhang die h-Moll-Sonate von Franz Liszt sowie das Opus 111 von Ludwig van Beethoven. Ebenfalls in Kooperation mit Sir András Schiffs Progamm „Building Bridges“ tritt schließlich Avery Gagliano am 15. Juni im Ehrbar Saal auf. Karten für alle Konzerte können schon jetzt im Internet gebucht werden.

Karten bei Ehrbar Saal