Die Pianistin Evgenia Rubinova spielt Werke von BACH, FRANCK und DUTILLEUX.
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Klavierabend Evgenia Rubinova
Programm:
César Franck (1822-1890)
Prélude, Fugue et Variation für Orgel in h-moll FWV 30, op. 18
Transkription für Soloklavier Harold Bauer
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Ouvertüre nach französischer Art in h-moll BWV 831
Ouvertüre
Courante
Gavotte I/II
Passepied I/II
Sarabande
Bourée I/II
Gigue
Echo
Henri Dutilleux (1916-2013)
Sonate pour Piano
Allegro con moto
Lied
Choral et variations
César Franck (1822-1890)
Prélude, Choral et Fugue FWV 21 /CFF 24
Zu den Werken:
Bachs Französische Ouvertüre BWV 831 gehört in ihrer formalen und harmonischen Komplexität zu seinen zukunftsweisenden Werken. Alle großen Organisten sind in ihren Werken stark von Bach beeinflusst, so auch César Franck. Auch sein erstes Klavierwerk, die 1884 publizierte Prélude, Choral et Fugue FWV 21 sowie die Prélude, Fugue et Variation FWV 30, op. 18 weisen eine organistische Formenwelt und Satztechnik auf. Durch die thematische Vereinheitlichung aller drei Sätze gewinnen die Werke dezidiert romantischen Charakter. Wie Bach war auch Dutilleux ein kompositorischer Individualist, der sich keiner Schule zugehörig fühlte, sondern verschiedene Stile verschmolz und beim Komponieren „keine Botschaften verkünden“ wollte. In seiner Ästhetik wandelte er zunächst auf den Spuren Ravels, Bartoks und Debussys. Die einzige Klaviersonate aus dem Jahr 1948 stellt eine Synthese aus französischem Impressionismus und Einflüssen Strawinskys und Prokofjevs dar.
Veranstalterin ist Evgenia Rubinova
Evgenia Rubinovas Rezitale sind Ereignisse, die sich Fans der regionalen Klavierszene nicht entgehen lassen sollten. Als Preisträgerin des bedeutenden Klavierwettbewerbs von Leeds entfaltete die aus Usbekistan stammende Künstlerin schon früh eine internationale Karriere, die sie in die bedeutenden Musikzentren u.a. Wien, Berlin, London, New York und Tokio führte.
In ihrem neuen Programm FRENCH CONNECTION spannt Evgenia Rubinova, die mit ihrer Prokofjev CD (Cavi) und dem Album „Tschaikowsky’s Testament“ (genuin) von der Presse gefeierte Referenzaufnahmen vorlegte, einen Bogen von Bach bis zur französischen Moderne. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, César Franck und Henri Dutilleux.
Johann Sebastian Bachs Französische Ouvertüre BWV 831 gehört zu seinen besonders bemerkenswerten Schöpfungen und zu seinen wenigen aber bedeutenden Werken in h-Moll. Sie ist eine Art Rückschau auf sein Suitenschaffen. Einen Hauch der französischen Cembalokultur des 17. Jahrhunderts zeigt sie in ihren kunstvollen Tänzen, beweist aber auch viel Markantes und witziges Eigenes. Herausgebracht wurde sie 1735 zeitgleich mit dem „Italienischen Konzert“ als „Clavier Übung“. Dabei handelt es sich nicht um eine Etüde, sondern um eine umfassende geistige und technische Auseinandersetzung mit Musterbeispielen von Stilarten seiner Zeit. Im Gewand der Suite schreitet Bach dabei formal und und harmonisch komplex in die Zukunft.
Alle großen Organisten sind in ihren Orgelkompositionen und sonstigen Werken stark von Johann Sebastian Bachs Schaffen beeinflusst. Der belgisch-französische Komponist César Franck konnte zwar während seines Studiums in Paris die Professoren mit seinem Klavierspiel beeindrucken, aber größere Erfolge feierte er erst als Organist der Kirche Sainte-Clotilde in Paris. Sein gesamtes Schaffen ist durch dieses Instrument geprägt. Er begründete eine neue französische Schule, die sich durch ihren polyphonen Stil auszeichnet. Auch sein erstes Klavierwerk, die 1884 publizierte Prélude, Choral et Fugue weist eine organistische Formenwelt und Satztechnik auf. Die Idee zu einem Triptychon aus Präludium, Choral und Fuge geht auf Bachs Orgel-Präludien zurück. Dabei ersetzt Franck den langsamen Satz durch einen Choral. Durch die thematische Vereinheitlichung aller drei Sätze gewinnt das Werk dezidiert romantischen Charakter. Ebenso in der Prélude, Fugue et Variation op. 18 sind die Sätze harmonisch und motivisch eng miteinander verbunden. Die bachsche Form „Präludium und Fuge“ wird zu einer dreiteiligen ABA-Form erweitert, indem die Variation eine Reprise des Präludiums bietet.
Wie Bach war auch Dutilleux ein kompositorischer Individualist, der sich keiner Schule zugehörig fühlte, sondern verschiedene Stile verschmolz. Seine Stellung als Redakteur beim französischen Rundfunk ermöglichte ihm die finanzielle Unabhängigkeit zum freien Komponieren. Mit zunehmendem Erfolg erhielt er eine Professur für Komposition am Pariser Konservatorium. In seiner Ästhetik wandelte er zunächst auf den Spuren Ravels, Bartoks und Strawinskys. Allerdings ließ er sich weder den neoklassizistischen Gruppierungen noch den Vertretern der seriellen Musik zuordnen. Die einzige Klaviersonate aus dem Jahr 1948 betrachtete er als sein Opus 1, obwohl er seit zehn Jahren komponierte. Sie stellt eine Synthese aus französischem Impressionismus und Einflüssen Strawinskys und Prokofjevs dar. Innerhalb der formalen Strenge experimentiert er mit harmonischer Weitung und Flexibiliät in mehrdeutigen Themen, die weder vollständig modal noch tonal sind.
Abendkasse 30,-€
Studierende 15,-€
C. Bechstein Centrum Nürnberg Lorenzer Platz 29 90402 Nürnberg
Tel. +49 - 911 - 211 022 35
C. Bechsteinhttps://www.bechstein.com//die-welt-von-bechstein/konzerte/klavierabend-mit-der-pianistin-evgenia-rubinova