Interview für Biografiebuch

Dresden – 26. Oktober 2018. In einem Interview zum nächsten Biografiebuch von August Stark wurde Bert Kirsten heute zu seinem Unternehmen und zu seiner Philosophie befragt. Er sprach über die Anfänge des DRESDNER PIANO SALON und die Freude, die ihm seine Arbeit zusammen mit seinen Mitarbeitern täglich bereitet. Er betonte, wie wichtig es für ihn ist, Zeit und Freiraum für Kreativität zu haben, um neue Ideen zu entwickeln.

Bert Kirstens Klavier-Ausstellung direkt neben der Dresdner Frauenkirche überzeugt auf 1.600 m². Der DRESDNER PIANO SALON schafft seit fast 30 Jahren, woran Generationen von Müttern gescheitert sind. Er vermittelt Heranwachsenden und auch Erwachsenen die Freude am Klavierspielen.

Klavierspielen ist in Deutschland nach wie vor die beliebteste Art zu musizieren. Aber auch wenn die Zahlen für Deutschland rückläufig sind, steigt seit der Wende im Großraum Dresden die Anzahl der Klavierspieler.

Seit der Gründung seines Unternehmens 1989 verzeichnet Bert Kirsten Zuwächse. Mit seiner Arbeit verfolgt der Klavierbaumeister das Ziel, den Menschen Freude an der Musik mit einem liebevoll aufbereiteten, wohlklingenden und harmonisch intonierten Instrument zu bereiten. Dieses Ziel hat der Firmengründer und Geschäftsführer versucht in seinem Leitsatz „Klavierfreude für große und kleine Leute“ zusammenzufassen.

Für den Erfolg seines Unternehmens vermutet der Gründer und Geschäftsführer mehrere Ursachen: Der Firmensitz im Herzen eines kulturellen Zentrums an zentraler Stelle mit sehr guter Erreichbarkeit; große, attraktive Räume mit einer umfassenden Auswahl an Instrumenten; außerdem zwei einzigartige Festsäle für Konzerte und andere Veranstaltungen; ein vom Klavierspielen und vom Klavierbau begeistertes, kompetentes und freundliches Team, das die Interessenten selbst entdecken und erleben lässt, was es bedeutet, das richtige Instrument für sich gefunden zu haben; sowie der umfassende Service in Gestalt von Transporten, Stimmungen, Reparaturen bis hin zur kundenfreundlichen individuellen Finanzierungen auch für Selbständige, Alleinerziehende und sozial schwächer gestellte Familien.

Der DRESDNER PIANO SALON im Coselpalais neben der Frauenkirche ist nicht nur Ausstellungs- und Verkaufsraum des Unternehmens: Hier befindet sich auch der historische Fest- und Konzertsaal, der durch eine hervorragende Akustik und barocken Glanz besticht. Schon Robert und Clara Schumann nutzen den schönen Festsaal als Ort für Chorproben, Konzerte und Uraufführungen. Die Klavierausstellung ihrerseits lädt auf 1.600 m2 zum Spielen, Staunen und Probieren ein.

Bert Kirsten absolvierte seine Ausbildung in Eisenberg/ Thüringen und schloss diese 1983 erfolgreich ab. Danach sammelte er Berufserfahrung im jetzigen Bechstein-Werk in Seifhennersdorf, bei Rönisch in Leipzig und bei August Förster in Löbau. 1991 legte er nach der Meisterausbildung als erster ostdeutscher Klavierbauer seine Meisterprüfung im Klavier- und Cembalobau an der Berufsfachschule für Musikinstrumentenbau in Ludwigsburg in Baden-Württemberg ab. Nun leitet der groß gewachsene Mann seine Firma schon im 30. Jahr und ist neben dem Salon für die zugehörige Werkstatt und die fachkompetente Beratung der Kunden in allen Fragen verantwortlich. Gern begleitet er das Instrument zum Kunden nach Hause, um Stimmungen sowie eventuelle kleine Reparaturen durchzuführen.

Der Klavierbaumeister möchte sich stets abschließend davon überzeugen, dass das vom Kunden ausgewählte Instrument den Wünschen und Erwartungen entspricht. Immer wenn es gelungen ist, einen Kunden mit dem idealen Instrumenten zusammenzuführen und der Kunde sich durch einen reibungslosen Ablauf der Freude des Spielens im eigenen Heim hingeben kann, ist Bert Kirsten glücklich und seiner Vision ein Stück näher gekommen.

Frage: „Was war die größte Leistung Ihrer Vorfahren?“

Bert Kirsten: „In den letzten 200 – 300 Jahren entwickelte sich ein hoher moralischer Standard in der europäischen Welt und auch in künstlerischer Hinsicht wurde eine sagenhafte Perfektion entwickelt.“

Frage: „Wieviel Zeit investieren Sie täglich in Ihre Arbeit?“

Bert Kirsten: „Die Kernzeit, welche ich in meinem Unternehmen verbringe, beträgt pro Tag ca. 5 Stunden. Darüber hinaus bin ich dann durchschnittlich noch ca. 2 – 3 Stunden gedanklich in der Firma. Ich habe das Glück, dass ich meine MitarbeiterInnen voller Vertrauen allein arbeiten lassen kann. Sie geben mir dadurch die Chance, neue Geschäftsideen zu entwickeln und zu erproben.“

Frage: „Was bezeichnen Sie als Schlüsselerlebnis zu Ihrem Erfolg?“

Bert Kirsten: „Vielleicht ist es auch ein Schlüsselumstand? Die Familie und andere liebe Mitmenschen spielen natürlich immer eine große Rolle, außerdem sollte man sich Mühe geben und fleißig sein und lernen, um etwas zu erreichen. Ich durfte zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein – die Nachfrage in Dresden war schon immer groß. Und eines sollte man nicht unterschätzen: Ich hatte immer Glück gehabt, Glück spielt für den Erfolg auch eine große Rolle.“

Frage: „Was war die schlimmste Krise Ihrer Laufbahn?“

Bert Kirsten: „Ich hatte eines Tages die als wunderlich zu bezeichnende Eingebung, dass ich eine Geschäft mit großen Schaufenstern brauchen würde. Auf der Wilsdruffer Straße fand ich Räumlichkeiten und mietete diese für viel Geld und mit einer langen Laufzeit. Es funktionierte einfach überhaupt nicht… Ich glaube, wenn meine Firma nicht damals schon so gut gelaufen wäre, wäre ich daran kaputt gegangen. Das war finanziell die größte Krise.“

Frage: „Was ist Ihre Botschaft an die nächste Generation?“

Bert Kirsten: „Habt Nachsicht mit eurer Elterngeneration und versucht es besser zu machen mit Menschlichkeit und Disziplin.“

Danksagung

Wir danken August Stark für die Bereitstellung des Textes.