Mit dem Flügel in die sächsische Schweiz

Dresden / Hohenstein – 10. Mai 2018. Musizieren an einem ganz besonderen Ort hatten sich Bert Kirsten, Geschäftsführer des DRESDNER PIANO SALON, und Dirk Ebersbach, Leiter der Dresdner Tastenschule, für Christi Himmelfahrt dieses Jahr vorgenommen. Um ihre Idee zu realisieren transportierten sie zusammen mit einigen Musikern einen C. Bechstein Flügel für ein spontanes Improvisationskonzert auf die Ochel, einen Felsen mit großartiger Aussicht auf den Nationalpark Sächsische Schweiz.

Eine Kernkompetenz des C. Bechstein Centrums Dresden und des DRESDNER PIANO SALON sind Klavier- und Flügeltransporte in allen Variationen und Schwierigkeitsgraden. Um allerdings einen etwa 400 kg schweren Flügel durch den Wald zu bewegen, ihn anschließend auf einen exponierten Felsen zu heben und auf engstem Raum aufzubauen, braucht es neben der Kompetenz auch jede Menge Mut und Muskelkraft. Beides bewiesen Bert Kirsten und Dirk Ebersbach heute zusammen mit ihrem Team.

Um 11:00 Uhr startete der Transporter mit dem bereits verladenen C. Bechstein Flügel aus dem Coselpalais in Dresden und erreichte gegen 12:15 Uhr sein Ziel, einen kleinen Parkplatz, in der sächsischen Schweiz bei Hohenstein, von wo aus es zu Fuß weiter ging. Mit Hilfe eines kleinen Wagens, auf den der Flügel mit einem Schlitten verladen wurde, startete der Weg durch den Wald zur Ochel. Helferinnen und Helfer trugen die Lyra des Flügels, die Beine und eine Klavierbank. Angekommen am Zugang zur Ochel bestand nun die Herausforderung, den Flügel auf den Felsen zu heben. Da der Zugang zur Ochel sehr schmal ist, musste das Instrument weit angehoben und frei getragen werden.

Das Team meisterte diese Aufgabe mit Bravour, so dass der Flügel wohlbehalten auf dem Felsen ankam. Schnell wurden die Lyra und die drei Beine montiert und der Flügel aufgestellt. Nach einer kurzen Ansprache von Bert Kirsten eröffnete Dirk Ebersbach das Konzert.

Der Eröffnungsdarbietung von Dirk Ebersbach folgten zwei Aufführungen von mehreren klassischen Werken durch eine angehende Abiturientin, die die Gelegenheit nutzte, sich auf Ihre Abiturprüfung am Klavier vorzubereiten und durch ein junges Mitglied des Dresdner Kreuzchors, der dem Flügel mit einer außerordentlichen Feinfühligkeit in seinem Spiel imposante und vielschichtige Töne entlockte.

Die erfahrenste Aufführende war 87 Jahre alt und begeisterte mit Ihrem Spiel die Zuhörer besonders. Wie sie erläuterte, nimmt sie seit ca. 10 Jahren Klavierunterreicht und erfreut sich jeden Tag an der Musik.

Jazzige Töne erklangen, als die Musiker der Gruppe 2Hot die „Bühne“ betraten. Ihnen gelang es in einzigartiger Weise Ihre Zuhörer auf der Ochel in den Bann zu ziehen.

Gegen 16:00 Uhr erfolgte der Rückbau des Flügels.

Allen Beteiligten wird dieser ganz besondere Tag mit der großartigen Musik, den vielen Erlebnissen und wunderbaren Begegnungen an diesem einmaligen Ort lange in Erinnerung bleiben. Ein besonderer Dank gilt der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, die das Konzert durch die Erteilung der Genehmigung überhaupt erst ermöglicht hat.